Dienstag, 28. April 2009

Der Große Ausklang

Ich wurde vom Ende von Der Richter und sein Henker überrascht: trotzdem das Buch viele Indizien gab, dass Gastmann nicht der Mörder war, verdächtigte ich ihn, weil ein Alibi für Tschanz am Anfang angeboten wurde. Die Beschreibung der Tschanzes Intrige wurde gut erkärt und alle hing zusammen, aber ich war ein bisschen enttäuscht, weil es zu wenig Information vor dem Ende gab, die richtige Lösung finden zu können. Ich hatte gehofft, dass Dürrenmatt genug Spur gelassen hätte, Tschanz dem Mord anzuklagen. Klar müsste es geheimnis gewesen, aber wenn er die Spur gelassen hätte, wäre das Buch noch beeindruckender gewesen.


Doch wurde ich insgesamt sehr beeindruckt. Dürrenmatt verbindet alle freien Endungen der Handlung und gibt ein befriedigendes Ende zu allem. Ich habe Respekt vor ihm, weil er nicht den einfachen Weg nahm, in dem den Mörder gefangen wird und alles am Ende klar wird. Dürrenmatt ist treuer zum Leben und schaut, dass viele Verbrechen nie wichtig geklärt werden. Auch bringt er die Frage auf, ob es sittlich ist, für Selbstjustiz einzutreten, um einen Bösen zum Gericht zu bringen—und genereller, ob es sittlich ist, dass ein Polizist ein kleines Verbrechen beginge, um Recht überhaupt zu tun. Eine andere Frage, die er aufbringt, ist, was genau Mord formt. Brachte Bärlach Tschanz um? Gastmann? Diese Fragen zwingen man, zu denken, während die Geschichte man amüsiert—dies ist Literatur.

Mittwoch, 15. April 2009

„Columbus Day“? Oder anders?


Kürzlich entschloß die Fakultät der Universität, „Columbus Day“ in „Fall Weekend“ umzubenennen, weil eine kleine Gruppe Studenten protestiert hatte, dass der Name „Columbus Day“ taktlos für die amerikanischen Ureinwohner war. Dieser Entschluss brachte den protestierenden Studenten viele Befriedigung, aber (wie immer) die Universität geriet unter Beschuss dafür. Einige Vorwürfe sind kluger als andere—Rush Limbaughs sind, wie immer, mehr Heulen als Inhalt—aber der Schwerpunkt ist so: Dieser Feiertag ist der einzige, den Italienischamerikaner selber haben. Wenn man die Gefühle der amerikanischen Ureinwohner bachten will, alles toll. Aber (sie sagen) es ist dann schief, die Gefühle der Italienischamerikaner zu ignorieren.


Sie haben klar seinen Punkt. Aber sie überblicken ein Paar wichtige Sachen. Zuerst: Kristoph Kolumbus beging Gräuel in Amerika, von den man fast nie in Schule gelehrt wird. Er versklavte die Ureinwohner und brachte sie gewaltsam zu Europa zurück. Er zwang sie bei Todesstrafe, ihm Gold zu bringen und wenn sie konnten kein Gold finden, wie so oft, tötete er sie.


Noch erkannte er, dass das Land, das er vorgefunden hatte, nicht Indien war, sonders ein ganzes, von den Europäern unerwusstes Festland. Diese Tatsache wurde von Amerigo Vespucci 1502 entdeckt, von dem wir keinen Gräuel kennen. Und eigentlich war Kolumbus nicht der erste Europäer, Amerika zu finden: Leif Eriksson landete in Neufundland gegen 1000 an. Er brachte nicht Europa und Amerika zusammen, aber er beging keinen Mord der Ureinwohner.


Und es ergibt keinen Sinn, über Kolumbus so patriotisch zu sein. Als er „die Westindien“ entdeckte, war Italien kein echter Staat, sonders eine Vielzahl winziger, zankender Fürstentümer. Kolumbuses Entdeckungsreisen wurden von der Spanischen Krone bezahlt, während die Medici einander vergifteten. Kolumbuses Stadt, Genua, wurde spät ein Teil von Italien und dann ungern.


Deswegen sehen wir, dass Kolumbus fast kein Anrecht hat, einen eigenen Feiertag zu bekommen. Wenn die Italienamerikaner einen patriotischen amerikanischen Feiertag haben wollen (wie ist nur recht), sollen sie beantragen, einen „Vespucci Day“ zu feiern. Oder, um alle zufrieden zu machen: „Amerigo Day.“ Fröhlich, Herr Limbaugh? Nein? Na ja! Es wäre jedenfalls unmöglich.

Montag, 13. April 2009

Erzfeinde

Ein ausgezeichnetes Beispiel eines Helden und seines Erzfeindes ist Robin Hood und der Grafschaftsvogt von Nottingham, die von Englischen Märchen kommen. In diesen Märchen ist Robin Hood ein Freibauer, der Geld von den Reichen stehlt und den Armen gibt, um gegen die Ungerechtigkeiten des Feudalsystems zu kämpfen. Sein Erzfeind, der Grafschaftsvogt, ist ein gieriger, brutaler Mann, der immer mehres Geld und mehre Macht mag. Wie alle Helden und Erzfeinden symbolisieren sie menschlich oder persönlich den Krieg zwischen Guten und Übel. Man will auch Märchen über einen Held immer hören und ein Erzfeinde bietet endlose Gelegenheiten für mehre Vorfälle.

Mittwoch, 8. April 2009

Der Richter und sein Henker


Ja, sie tötete einen Hund, aber erst griff er Bärlach an. Deswegen war es eine Abwehr, die Polizisten sogar machen dürfen. Der "G" ist für Herrn Gastmann, dessen Hund sie tötete und dessen Haus sie untersuchte.